Rosewood Vienna

Wie das nur eine Gehminute entfernte Park Hyatt krallte sich auch der Hongkong-Brand Rosewood eine ehemalige Bankzentrale in Toplage – der Schriftzug „Erste Österreichische Spar-Casse“ an der Fassade legt davon noch Zeugnis ab. Der Eingang befindet sich am Petersplatz, mit einem Atrium als erstem Berührungspunkt, ehe im ersten Stock der Check-in wartet – im Sitzen in einladender Wohnzimmeratmosphäre. Mehrere Gebäudeteile mussten für das neue Luxushotel verbunden werden, was je nach Zimmernummer Labyrinth-Feeling auslösen kann. Wer eine Junior Suite oder eine noch höhere Kategorie bucht, wird mit einem ungewöhnlichen Willkommensgruß überrascht: Auf die Kopfkissen sind die Initialen des Gastes gestickt. Süß auch die Zotter-Schokolade als Gute-Nacht-Goodie. Generell originell und hochwertig ist auch das Interieur: Stuckdecke, Schminktisch, Mattgold-Armaturen im Bad, in der Garderobe Schuhspanner aus Holz, gerahmte Postkarten als Kunst an den Wänden. Die Lampen, Vorhänge, Pölster sind von Backhausen, die Tassen und Löffel in der schicken Mini-Bar wie auch die Zahnputzbecher stammen von der Wiener Werkstätte. Gewöhnungsbedürftig: die „Toto“-Toilette mit gewärmter Brille.

Die Aussicht von den Genuss-Bereichen des Hotels ist konkurrenzlos. „Neue Hoheit“ mag als Lokalname zwar anmaßend klingen, hält aber das Versprechen, sowohl was die Lage zwischen den Dächern als auch die Kulinarik betrifft. Egal ob Seezunge und Steak aus dem Josper-Grill abends oder morgens ein Frühstück in der Sonne bzw. im Schatten des grünen „Secret Garden“ – das Ergebnis ist einfach nur „wow“. Selbst Robbie Williams, der im März für zwei Konzerte in Wien war, verließ für die „Hoheit“ seine 180 m2-Suite mit eigenem Eingang und französischem Balkon und mischte sich unters Volk. By the way, Mr. Williams: Einen Stock höher hätte die Bar mit Outdoor-Terrasse und noch umwerfenderem Ausblick gelockt.