Wellnessweltreise vor der Haustür

Mit diesen Adressen in ferne Welten transportieren lassen

       

Der Herbst ist da. Hochsaison für Zugvögel. Wer jetzt in die Ferne schweifen möchte, kann das problemlos tun, ganz ohne Flug und ohne Visum. Für Südindien etwa reichen gute zwei Autostunden von Wien aus, dann übernimmt ein ganzes Team an Ayurveda-Therapeuten direkt aus Kerala und lässt das Wohlbefinden vergnügte Purzelbäume schlagen. Safari gefällig? Der Landrover steht im Nationalpark eine Autostunde südlich von Wien schon bereit, und mit Ranger und Fernglas geht es dem Schnattern, Zirpen und Flattern auf den wilden Grund. Oder lieber ein wenig Wild Wild West? Zwischen Holz und Fellen vor dem Kamin lässt sich wunderbar relaxen, draußen vor der Tür türmen sich die slowenischen Rocky Mountains, und auf dem Teller liegt Bärenschinken. Und wer sich nach der aufgehenden Sonne sehnt, findet sich im Reich der Mitte wieder – bei Heilmassagen und einer perfekten chinesischen Teezeremonie im Pagodenturm auf der Turracher Höhe. Weltreisen kann so einfach sein.

Resort Svata Katerina



Ayurveda in Tschechien

Licht fällt durch die Glaswände auf die dunklen Holzpaneele an den Wänden. Ein unbekannter Schnitzkünstler hat darin unzählige Ranken, exotische Früchte und Vögel verewigt – aus seiner Heimat Indien. Wer unter dem gütig strengen Blick von Dr. Nimi Rageshkumar den medizinischen Fragebogen ausfüllt, vergisst leicht, dass er hier im südmährischen Hochland weilt und nicht in Kerala. Für die jahrtausendealte Heilkunst Ayurveda wurde auf dem Gelände des k.u.k. St. Katharinenbads ein eigener Pavillon errichtet. Ein Stück außergewöhn-
liche Architektur inmitten einer Parkanlage mit altehrwürdigen Baumriesen. So bemerkenswert, dass der Pavillon sogar als „Gebäude des Jahres 2019“ in Tschechien ausgezeichnet wurde. Stichwort ausgezeichnet: Die Therapeuten kommen alle aus dem südindischen Raum, die beiden Ayurveda-Ärzte direkt aus Kerala. Sie sind auch in westlicher Medizin firm. Ayurveda-Packages werden gegen Rückenschmerzen, Hautprobleme und lästige Speckröllchen ebenso angeboten wie das dreiwöchige Intensivprogramm Panchakarma. Und nicht nur im Pavillon, auch in der Küche geht es indisch zu, ist doch die Ernährung ein wichtiger Pfeiler im ayurvedischen Weltbild. Für die, die einfach nur so, für Yoga, zum Golfen, Reiten, Radeln oder Relaxen in das Svata Katerina Resort kommen, steht auch ein italienischer Chef hinter dem Herd, als Ergänzung gibt’s eine gepflegte Auswahl an Weinen und natürlich das legendäre tschechische Bier.
www.katerinaresort.cz

Hochschober



CHina-Flair in den Kärntner Nockbergen

Dunkelrot glänzt der Lack, das matte Gold der Schnitzereien schimmert, es duftet nach Tee. Im jadegrünen See spiegeln sich die geschwungenen Giebel des Pagodenturms. China? Stimmt beinahe. Das kleine Stück vom Reich der Mitte steht auf der Turracher Höhe zwischen Kärnten und der Steiermark auf rund 1.800 Metern Seehöhe. Die Liebe zu Chinas Kultur und vor allem Teekultur hat Karin Leeb von ihren Eltern geerbt, 2005 eröffnete die Hotelière mit ihrem Mann Martin Klein das „Schöne Teehaus am Berg“ direkt an ihrem Hotel Hochschober. Nach Plänen eines chinesischen Denkmalexperten, gebaut mit Hilfe chinesischer Handwerker. Einfach authentisch. So wie jeder Punkt, den Qingshu Yu drückt. Auf Wunsch mit oder ohne Meditationsmusik. Das tut gut und ist auf jeden Fall heilsam, denn die zierliche Südchinesin aus der Provinz Fujian hat die traditionelle Tui Na Massage in ihrer Heimat in einem Blindenzentrum gelernt. Streng nach der klassischen chinesischen Medizinlehre mit ihren Elementen und zwölf Meridianen.



Danach – wir sind ja schließlich im Teehaus am Berg – folgt am besten eine klassische Teezeremonie. Dabei geht es, so die Teemeisterin Sonja Steinwender, ums „Abstandgewinnen zur Außenwelt, um Achtsamkeit, Liebe, Herzlichkeit und Mitgefühl“. Was so gewichtig klingt, stellt sich jedoch ganz leicht ein bei der Konzentration auf jeden Schluck aus den winzigen Tassen, aus unterschiedlichen Teesorten und mehreren Aufgüssen. Und macht ruhig wie der Bergsee vor der Türe.
www.hochschober.com

Vila Planinka



Rockies-Charme in Slowenien

Holz, Stein, Felle, Filz und Bergriesen direkt vor der Haustüre – in diesem außergewöhnlichen Haus im Hochtal von Jezersko würde sich auch John Muir wohlfühlen, der „Vater der amerikanischen Nationalparks“. Allein schon Luft und Klima sind hier, in der atemberaubenden Bergwelt Sloweniens, gesundheitsfördernd, darüber hinaus sprudelt unweit der 2019 eröffneten Vila Planinka eine Heilquelle. Frisch abgefüllt, gibt’s das Wasser auch im Hotel für die Gäste.



Wer dem Ruf der Berge folgt, zu Fuß oder mit dem Bike, begibt sich danach glücklich erschöpft ins Spa, zum Saunieren oder – noch besser – in die Hände der begnadeten Masseure. Das Haus ist heimelig, mehr Chalet à la Rocky Mountains, als nur Hotel. Dass man hier zur Ruhe kommt, liegt auch an den Mitarbeitern – Gastgebern, voller Herzlichkeit und Überzeugung für das konsequent nachhaltige Konzept des Hauses. Plastik ist verpönt, hier wird „Zero Waste“ praktiziert, Sternegucken statt Fernsehen ist angesagt. Wellness auch für den Gaumen: Die Zutaten für die verführerisch puristische Küche von Jakob Jerala kommen aus den Wäldern und von den Bauern rundum: Kräuter, Gemüse, Pilze, dazu Lamm aus dem Tal, Bio-Rind oder sogar Bärenschinken. Und wer wirklich verstehen will, was Orange Wine ist, den nimmt Marko Koren mit auf eine Weinverkostung quer durchs Land.
www.vilaplaninka.com

St. Martins Therme & Lodge



Ein Hauch von Afrika im Burgenland

Der Ruf der Wildnis ist hier nicht zu überhören. Und zwar der, der den gestressten Menschen des 21. Jahrhunderts wieder zurück zur eigenen, inneren Uhr und mehr Gelassenheit bringt. Die Zutaten: Zirpen, Zwitschern, Quaken und ein Land Rover. Bei so einer Seewinkel-Safari mit ausgebildeten Rangern ist das Afrika-Feeling nicht weit. Ungarisches Steppenrind statt Büffel, weiße Esel statt Zebras, Ziesel statt Erdmännchen, Großtrappe statt Strauß. Eine knappe Autostunde südlich von Wien, verbindet die St. Martins Therme & Lodge Wohlbefinden und Naturerlebnis. Wie ihre afrikanischen Schwestern liegt auch diese weitläufige Anlage mitten in unberührter Natur.
Den Zauber des Nationalparks Neusiedler See - Seewinkel bringen die diplomierten Naturkundler ihren Safarigästen mit Wissen, Witz und Fernglas nahe. Doch auch „Daheimbleiben“ ist schön: Entspannte Bewegung im acht Hektar großem, hauseigenen Badesee – die „Livingstone-Suiten“ etwa haben eigene Schwimmstege –, Relaxmomente im großzügigen See-Spa mit Ausblick sowie Salzgras-, Schilfrohr-und Steppenkräutersauna. Die Treatments setzen auf die Schätze Pannoniens wie Salz, Trauben, Hefe und Sekt. Nicht weniger köstlich: das kulinarische Angebot.www.stmartins.a