Mandarin Oriental Lago di Como

Früher Künstlertreff, heute revitalisierte VIP-Oase

      
Das neunteilige Gebäudeensemble ist von der Uferstraße so gut wie nicht sichtbar. Für ausreichend Privatsphäre und Grün ist daher also gesorgt: Der Hotelpark mit einer über 200 Jahre alten Libanon-Zeder als Highlight könnte auch locker als eigenständiger botanischer Garten durchgehen.
Sehr stimmig, das alles – wie auch mein kulinarischer Einstieg gleich nach dem Check-in: Shrimpssalat mit Rucola, Fenchel und Orangenspalten, dazu Olivenbrot, gereicht auf der Terrasse des Haupthauses (Villa Roccabruna) aus dem späten 18. Jahrhundert.

Genau hier lebte auch einst die Opernsängerin Giuditta Pasta , die Callas ihrer Zeit. Der Sopranistin lauschten erlesene Gäste wie Rossini, Donizetti – und ihr Lover Bellini, der für sie „Norma“ komponierte. „Dieser Link zur Geschichte soll erhalten bleiben“, betont Roberta Amaro, Marke- ting- und Kommunikationschefin des Mandarin Oriental Lago di Como, „aber die Hotelausstattung haben wir natürlich adaptiert“. Der in Mailand ansässige Designer Eric Egan, bekannt dafür, sowohl historischen Pfiff in neue Häuser implantieren als auch zeitgenössisches Flair in geschichtssensible Aufgabenstellungen pusten zu können, frischte die Zimmer auf. Wirklich klassisch Mandarin Oriental wirkt nur der„Mandarin-Saal“, in dem sich die Rezeption befindet und in der Lounge der Afternoon Tea gereicht wird.

Die gigantischste Residenz ist die 343 m² große Villa del Lago, ausgelegt für sechs Erwachsene und zwei Kinder, mit eigenem Outdoor-Jacuzzi, Privatpier und einem Spielzimmer mit Billard und Tischfußball. Preis pro Nacht: wohlfeile 15.000 Euro. Bill Gates mietete sich hier 2019 ein, gleich in der Premierensaison nach der Übernahme des CastaDiva-Resorts durch Mandarin Oriental. Abends lässt sich im L’Aria dinieren oder im Bistrot. Nach Oktopus-Carpaccio und Paccheri mit Muscheln, Zucchini und Minze wird der Absacker an der Bar zu einer wahren Arie im Glas. Ähnlich stilvoll der Abschied: Mit dem Hauswagen – einem Tesla – geht es leise schnurrend zum Fähr-Terminal nach Como.



FACTS &
FIGURES
Mandarin Oriental Lago di Como
Destination

Comer See

Lage

an der Grenze der Dörfer Blevio und Torno. Aus dem Resort rausspazieren lässt es sich angesichts der unübersichtlichen, schmalen Straße nicht.

Kategorie

5*

Architektur

ein Hybrid aus neoklassizistisch und subtiler Modernität

Zimmer

insgesamt 73; davon 21 Zimmer zwischen 26 und 53 m2, 52 Suiten (bis zu 185 m2), 2 Privatvillen. Buchbar ist auch ein Kombiaufenthalt mit dem MO Mailand.

Stil & Ambiente

Das richtige Maß an historischer Substanz, aufgepeppt mit einem Schuss Orient und Gegenwarts-Italo- chic. Atemberaubende Lobby!

Facilities

Fine-Dining-Restaurant L’Aria (1 Stern), Bistrot, Poolbar, 16-m-Floating Pool, Dock für Bootsausflüge

SPA

auf 1.300 m2 im felsigen Untergrund, 6 Behandlungsräume, 4 davon für Paare, Dampfbad, Sauna, Salzgrotte, Fitnesscenter

Service

nicht perfekt, aber deutlich besser als im Vorgängerhotel CastaDiva. Süße Geste: Bonbons und Eistee zum Turndown-Service

Kontakt

Blevio
T.+3903132513035
www.mandarinoriental.co